Geschichtsträchtig, zukunftsfähig

Ensemble Stadthalle, Einfachturnhalle, Glasschleif, Erich-Kästner-Schule, Marktredwitz

Über das Ensemble Turnhalle, Stadthalle, Glasschleif, Erich-Kästner-Schule zu sprechen, heißt über die Stadtentwicklung von Marktredwitz Anfang des 20. Jahrhunderts zu sprechen. Die Einrichtung des Eisenbahnknotenpunktes in Verbindung mit dem 1878 eröffneten Bahnhof brachte dem Markt Redwitz einen massiven Entwicklungsschub. 1907 hatte er Stadtrecht erlangt, hieß nun offiziell Marktredwitz und wandelte sich zur Industriestadt. Die in alle vier Himmelsrichtungen dramatisch wuchs: In der Berg-, Klinger- und Bahnhofstraße haben sich bedeutende Ensembles erhalten, auch die Anlage des Stadtparks fällt in diese Epoche. Nördlich der Altstadt dagegen, im Anschluss an Altes Rathaus und St.-Bartholomäus-Kirche, wurde ein terrassiertes, welliges Gelände das neue Schulareal. Schon 1892 wurde ein als „Gelbes Schulhaus“ bekanntes, schnell zu kleines Gebäude an der Kraußoldstraße für die katholischen Schulkinder aus Redwitz und Umgebung errichtet. 1911 entstand nach Plänen des Münchner Architekten Emil Leykauf gleich in der Nachbarschaft, aber schon an der Bauerstraße, eine katholische Schule, die heutige Erich-Kästner-Schule. Nur einen Steinwurf weit entfernt plante Leykauf bereits vier Jahre vorher ein evangelisches Schulhaus, das heutige Zentralschulhaus. Östlich davon war für 1908 der Bau einer Turnhalle geplant. Dieser musste aber noch fast 15 Jahre warten, bevor das Gebäude nach Zeichnungen des Leipziger Architekten Richard Eder und seines Ingenieurskollegen Alfred Paatz fertiggestellt wurde.

Ackerland und Wiesen nördlich der heutigen Bauerstraße wies die Kommune als neues Industriegebiet aus. Die Nähe zum Bahnhof war entscheidend. Hier etablierte beispielsweise Sigmund Scherdel, der Stammvater der heute weltweit tätigen und etwa 5.800 Mitarbeiter beschäftigenden Scherdel-Gruppe, seine erste Drahtzieherei. In der Nachbarschaft baute die aus Fürth stammende Firma Seligmann Bendit & Söhne 1887 eine Spiegelglasfabrik. Diese musste bereits 1912 erweitert werden – mit einer Halle, die heute als Denkmal nationalen Ranges gilt, die Kunsthistoriker mit Peter Behrens‘ berühmter AEG-Turbinenhalle in Berlin vergleichen: die „Glasschleif“, wie sie die Marktredwitzer nennen, gegenüber der damaligen katholischen Grundschule. Ein Gebäude, das der rührige Bauunternehmer Friedrich Mühlhöfer nach Plänen des Fürther Architekten Jean Voigt errichtete. Mühlhöfer hatte bereits die erste Bendit-Fabrik gebaut, auch besagte Ensembles in der Berg- und Klingerstraße sowie die Gebäude Markt 12 und 14 stammen von ihm. Mit der Glasschleif gelang den beiden ein Meisterstück: 69 Meter lang, 33 Meter breit, 14 Meter hoch, 55.000 Kubikmeter umbauter Raum – und das stützenfrei. Die kühne Dachkonstruktion lieferte die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN).

Das Gebäude hat eine wechselvolle Geschichte. Schon 1932 musste aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen der Betrieb eingestellt werden, die jüdischen Firmeneigentürmer konnten noch rechtzeitig emigrieren. Die Vereinigte Glasschleif- und Polierwerke-GmbH nutzte von 1950 bis Anfang der 1980er-Jahre die Glasschleif für Schleif- und Polierarbeiten. 1983 war die Firma pleite. Die Stadt erwarb Grundstück und Gebäude und nutzte sie als Bauhof. Erst nach der grenzübergreifenden Landesgartenschau auf dem Benker-Areal, ebenfalls ein aufgegebenes Industriegelände, tat sich etwas in Sachen Glasschleif. Wobei die Halle – richtigerweise – nicht als Einzelobjekt, sondern in ihrem Kontext gesehen und eine Gesamtlösung für das ganze Areal angestrebt wurde. 2012 schrieb die Stadt über die STEWOG ein Verhandlungsverfahren aus. Die ausgewählten Planungsbüros, an die sich das Verfahren wandte, sollten Angebote zu drei verschiedenen, freilich miteinander verbundenen Themen abgeben: Umbau der Glasschleif „zu einer multifunktionalen Kultur- und Veranstaltungshalle“, eine städtebauliche Neuplanung des „teilweise brachliegenden Quartier(s)“ zwischen Kraußold-, Dürnberg- und Martin-Luther-Straße (einschließlich der Bauerstraße) und die Planung einer Einfachturnhalle.

Das Ergebnis besagten Verfahrens war eine Arbeitsgemeinschaft aus GKT Architekten, Würzburg, dem Landschaftsarchitekturbüro lab aus Nürnberg und dem Büro Kuchenreuther, Marktredwitz, die die Planung der neuen Turnhalle und des Umbaus der Glasschleif übernahm. Kuchenreuther plante darüber hinaus die Sanierung der alten Turnhalle sowie, als Resultat eines weiteren Verhandlungsverfahrens, die Erweiterung der Erich-Kästner-Schule. Für die Sanierung des Kirchparks, früher einmal der Alte Friedhof und das grüne Herzstück des ganzen Areals, war das Büro für Landschaftsarchitektur von Marion Schlichtiger zuständig. In der Stadtentwicklungspolitik wird von dem Areal als „Stadtkern Nord“ gesprochen. Es soll die Kultur- und Freizeit-Achse der Stadt werden.

Die Schwierigkeiten, die die Planer zu bewältigen hatten, aber auch die Vorteile, die sie aus der topografischen Situation, dem offensichtlichen Geländeversprung, ziehen konnten, werden bei dem Blick auf die neue Turnhalle deutlich. Der Neubau war dringend notwendig geworden, weil die alte Turnhalle schon längst nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen für Sportunterricht genügte. Während das Gebäude immer mehr für Kulturveranstaltungen in Anspruch genommen wurde und, nach baulichen Veränderungen, unaufhaltsam von der Turn- zur Stadthalle mutierte, mussten die Steppkes der Grundschule mit dem Bus zum Turnen fahren. Als Bauplatz allerdings stand nur ein Grundstück östlich der Grundschule und unterhalb der alten Turnhalle zur Verfügung, wobei besagte Ausschreibung „Synergieeffekte“ zwischen Alt- und Neubau forderte. Zwei Alternativen gab es: die Halle eingraben oder sie auf der gleichen topografischen Ebene wie die Grundschule zu errichten. Man wählte Letzteres. Dazu musste man neben Freitreppen und Rampen insgesamt drei Terrassen mit Stützmauern neu anlegen, was die Arbeiten sehr komplex und zeitaufwändig machte. Weil sowohl in der Holz- als auch in der Massivbaukonstruktion der Halle vorgefertigte Teile verwendet wurden, konnten dennoch die Termine gehalten werden. Auf der untersten Terrasse befinden sich nun die auffällig blau markierten Außenanlagen wie Laufbahn und zwei Sportfelder. Auf der mittleren Ebene liegt die Erdgeschosszone des einschließlich der Nebenräume insgesamt 27 x 25 Meter messenden Hallenkubus‘. Das Ober- bzw. Galeriegeschoss der Turnhalle liegt wiederum auf der Ebene des Erdgeschosses der Stadthalle. Weil Alt- und Neubau mit einem kleinen Zwischenbau verbunden sind, kann man Foyer, Garderoben und Sanitärräume der neuen Turnhalle auch für die Stadthalle nutzen. Der rationale Duktus des Neubaus kontrastiert deutlich mit der verhaltenen Expressivität des Altbaus. Ein Dialog von Alt und Neu, der indes nicht immer aufgeht.

„Eine Stadthalle mit Wow-Effekt“, schrieb Peggy Biczysko in der Frankenpost im Dezember 2019 zur feierlichen Wiedereröffnung des sanierten Gebäudes. Die zur Illustration gezeigte Innenaufnahme des großen Saals leuchtete in allen Farben: von einem tiefen Kobaltblau über ein fast grelles Grün bis zu einem Weinrot, das von orangegelben und lilafarbenen Spots unterbrochen wird. Nun ist die neue Lichtanlage nur die sichtbarste Neuerung, die die rund eineinhalb Jahre dauernde Sanierung bewirkt hat. Die formell wichtigste ist, dass der schleichende, schon erwähnte Umwandlungsprozess von Turn- zur Stadthalle ein Ende gefunden hat – und das Gebäude nun auch offiziell Stadthalle heißt. Diese Transformation ist schon am Eingangsportal zu sehen: Während im Dreiecksgiebel noch eine sichtbar ältere Schrift von der „Städt. Turnhalle“ kündet, sprechen deutlich moderne Metall-Buchstaben darunter von „Stadthalle“. Der Baustil der denkmalgeschützten Halle, die lange Zeit die größte Halle in Innenstadtnähe war und deswegen immer öfter für sportfremde Veranstaltungen herhalten musste, ist ein Amalgam aus Heimatstil, Jugendstil und Expressionismus, wobei sie immer wieder bauliche Veränderungen erfuhr. Schon wenige Jahre nach Fertigstellung wurde, weil sich der Längsträger gesenkt hatte, das Tragwerk des Tonnendaches von einer Längsspannung auf Querspannung umgestellt. Die Stützen hatte man mit Stahl verstärkt, wobei die kapitellähnlichen, bizarr wie Fratzen geformten Stützenköpfe einen expressiven Höhepunkt darstellen. Das hölzerne Tonnendach selbst erstrahlt nach der Sanierung und Farbschichtanalyse wieder im ursprünglichen Zustand inklusive der ornamentalen Bemalung. Dass man diese bewundern kann, ist auch der Verdienst besagter neuer Lichtanlage. Die fast grellen Spots der früheren ließen die Decke im Schatten, mit der neugeschaffenen, äußerst filigranen Leuchtschienenkonstruktion ist der Saal in seinem ganzen Volumen erlebbar.

Biczysko zitierte in dem angesprochenen Artikel Peter Kuchenreuther mit folgendem Satz: „Wenn die Leute kommen, sich umsehen und fragen: ‚Habt ihr eigentlich was gemacht hier?’, dann haben wir es richtig gemacht.“ Damit thematisierte er die Rolle des unsichtbaren Architekten, der seinen eigenen Gestaltungsanspruch zurückstellt, der repariert, der, wenn nötig, Mängel beseitigt – zugunsten des Denkmals. Und dessen Eingriffe – etwa das technische Ertüchtigen des Gebäudes nach den derzeit geltenden Vorschriften – fast selbstverständlich erscheinen. Kuchenreuthers Team hat freilich die Halle gemäß der neuen, oder besser: endgültigen Bestimmung nicht in den Urzustand zurückversetzt, sondern die prägenden Einbauten – etwa die Installation einer Bühne in den 1960er-Jahren – in Abstimmung mit der Denkmalpflege belassen. Und manchmal auch Überraschendes zu Tage gefördert: das Fischgrätparkett aus Buche etwa. Es hatte durch falsche Pflege seine Farbe ins schmutzig Graue gewechselt und überdies – stets im Sommer – bis zu einem halben Meter hohe Wellen geworfen. Aus unbekanntem Grund. Bei der Sanierung wurde nicht nur neu verputzt, sondern auch die Gebäudehülle thermisch ertüchtigt, beispielsweise kamen Isolierglasfenster zum Einsatz. Seitdem bleibt das Parkett glatt. Früher hatten offenbar große Temperaturunterschiede im Sommer am Boden für Kondenswasser gesorgt, das wiederum für die Verformungen verantwortlich war. Weil seit einiger Zeit auch die Musikschule Marktredwitz ihren Sitz in der Stadthalle hat, wurden deren Räume neu organisiert und optimiert. Das Kulturleben in Marktredwitz jedenfalls hat seit der Wiedereröffnung des altehrwürdigen Gebäudes wieder eine ebenso atmosphärisch wie ästhetisch angemessene Heimstatt gefunden.

Ende November 2019 konnte die Erich-Kästner-Schule ihr 30-jähriges Bestehen feiern: Seit 1989 befand sich das sonderpädagogische Förderzentrum in privater Trägerschaft in den Räumen der ehemaligen katholischen Grundschule gleich gegenüber der Glasschleif. Doch die Feier hatte einen Wermutstropfen: Die Schule platzte aus allen Nähten. Und das schon lange. Immer wieder mussten etliche der insgesamt 100 Schüler in der benachbarten Grundschule oder im Otto-Hahn-Gymnasium unterrichtet und betreut werden. Nun hatte dann doch der Fördergeber, der Landkreis Wunsiedel, ein Einsehen und bewilligte die Gelder, im Süden des Bestandsgebäudes einen ebenso großen Erweiterungsbau zu errichten. Dessen Planung verantwortet das Büro Kuchenreuther, das sich bei einem Verhandlungsverfahren durchsetzen konnte.

Wie schon bei dem Komplex Turnhalle/Stadthalle konnte auch bei dieser Schule die Planung das gewellte Terrain als Vorteil nutzen. Beherbergt das Untergeschoss des Bestandsbaus nur Nebenräume, ist das ebenen-gleiche Geschoss des äußerst kompakten Erweiterungsbaus komplett für Unterrichts- und Betreuungszwecke nutzbar. Die beiden leicht versetzten Gebäude werden mit einer Fuge verbunden, in der nicht nur Aufzug und Treppenhaus untergebracht ist, sondern die im Untergeschoss den neuen, nun barrierefreien Haupteingang beherbergt. Besagte Fuge spielt darüber hinaus für das Lehrangebot im Neubau eine nicht zu unterschätzende Rolle: Denn in ihr befinden sich die Übergänge zum Bestandsbau mit dessen Treppenhaus, das baurechtlich als zweiter Fluchtweg für die Erweiterung gilt. Damit kann die gesamte Etage im ersten und zweiten Geschoss als Nutzungseinheit definiert und eine Lernlandschaft eingerichtet werden. Im neuen Erdgeschoss befinden sich die Einrichtungen zum Ganztagesangebot. Im Bestandsbau dagegen ist eine komplette Neuorganisation der derzeit eher zufällig verteilten Räume nach funktionalen Gesichtspunkten vorgesehen. Plan ist auch, den Neubau einschließlich der Fassade in klaren Formen auszuführen. Um den Bau gegenüber den Bestandsgebäuden zurückzunehmen, ist derzeit eine leichte Glasfassade vorgesehen. Diese stößt auch bei der Bauherrschaft und beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege auf große Zustimmung. Das letzte Wort dazu ist im Mai 2022 noch nicht gesprochen, das Konzept für die neue Erich-Kästner-Schule liegt derzeit der Regierung von Oberfranken vor, welche auch die Fördermittel freigibt.

Wann die Schulerweiterung fertiggestellt wird, lässt sich Mitte 2022 noch nicht sagen. Konkreter kann man den Termin fassen, an dem die Glasschleif ihre ersten Besucher empfangen wird. Zwar hat sich wegen der Corona-Pandemie und anschließender Knappheiten bei Material und Bauteilen der Umbau verzögert. Aber mit den Fördergebern konnte man sich auf die Verlängerung der Fristen bis Ende 2023 einigen. Das Erdgeschoss der Glasschleif – „Saalgeschoss“ genannt – soll künftig eine „temperierte Kalthalle“ für Kultur und Veranstaltungen werden. In warmen Monaten, in denen keine Heizung nötig ist, sollen Messen, Modenschauen und Automobilausstellungen stattfinden, Kongresse, Konferenzen und Konzerte usw. Auch an Großhochzeiten, Firmenfeste und Kleintierzuchtvereine ist gedacht. Jahrelang hat man in Marktredwitz um ein Nutzungskonzept gerungen, das dem Denkmal und der mit rund 17.000 Einwohnern größten Stadt im Landkreis angemessen ist. Und von Letzterer auch finanzierbar ist. Der etwas rohe, ungehobelte Charakter des Industriegebäudes soll erhalten bleiben, die Einbauten sollen auf das technisch Notwendige beschränkt werden: Strom, Wasser, Licht, eine technische Grundausstattung und Stühle. Den Rest sollen die Veranstalter selbst stellen, wobei die große Halle im Erdgeschoss 2.100 Quadratmeter bietet – d.h. etwa 1.600 Sitz- und 3.000 Stehplätze. Anders der als eigenständiges Volumen errichtete Westflügel, der mit einer durchbrochenen Wand mit der Halle verknüpft ist: Hier werden die für eine Veranstaltungshalle unentbehrlichen Räumlichkeiten untergebraucht: Foyer, Kasse, Konferenz- und Besprechungsräume, Catering, Künstlerumkleiden, Garderobe und Sanitär-, Lager- sowie Technikräume, wobei der Westflügel über neugebaute Treppen und Aufzug mit dem beheizten Untergeschoss verbunden ist.

Erst nach dem einleitend erwähnten Wettbewerb 2012 wurde über Nutzung des ebenso eindrucksvollen Untergeschosses – des sogenannten Talgeschosses – nachgedacht. Es beherbergt unter anderem die ausgesprochen mächtigen, ja fast achtungsgebietenden Backsteinfundamente für die tonnenschweren Glasschleifmaschinen. Eine Schenkung der international bedeutenden Gobelingestalterin Ursula Benker-Schirmer stieß dann die Nutzungsdiskussion an. Die im Oktober 2020 verstorbene, vielfach ausgezeichnete Künstlerin vermachte ihren auch aus Gemälden und Skizzen bestehenden Nachlass der Stadt. Man kann sich eine Art konservierende Ausstellungs-Präsentation dieser Kunstwerke in den Gewölben der Glasschleif sehr gut vorstellen. Dass dann weitere Ideen geboren wurden, etwa ein öffentlich zugängliches Kunst- und Kulturdepot in diesen im Herbst 2020 auf den Rohbau zurückgebauten Räumen unterzubringen, war nur folgerichtig. Weitere Vorschläge sind eine Vinothek und eine Ausstellung von Mineralien. Auch wenn ursprünglich weit ambitioniertere Pläne für die seit 2009 leerstehende Glasschleif geschmiedet wurden, so ist denn die nun zu realisierende Lösung doch überzeugend. Nach fast vier Jahrzehnten Dornröschenschlaf wird eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Hochfrankens zum belebten öffentlichen Raum. Das zweigeteilte Nutzungskonzept garantiert permanentes Leben im Talgeschoss und temporäres Leben im Saalgeschoss der Halle. Die Art der Nutzungen schafft die Möglichkeit – über den engen Kreis der Politik, Verwaltung, Planer und an Architekturgeschichte Interessierten weit hinaus – für jeden, neue positive Erfahrungen mit diesem historischen, doch auch sperrigen Ort zu verknüpfen.

Reichlich Investitionen sind in das Ensemble Turnhalle, Stadthalle, Glasschleif, Erich-Kästner-Schule und Kirchpark geflossen. Reichlich Fördergelder – bis hin zum Bund und der Europäischen Union – ebenfalls. Und der Schweiß von Politik und Verwaltung, Planern und Bauausführenden sowieso. Auch wenn das Ensemble noch seines Abschlusses harrt, so sind doch die Zwischenergebnisse, die fertiggestellten Bauten und die noch fertigzustellenden Planungen, äußerst ermutigend. Auch wenn sich „Kernstadt Nord“ und „Schul- und Kulturachse“ nach sperrigem Planerdeutsch anhört, so wird doch in sehr attraktiven öffentlichen Räumen Geschichte, Gegenwart und Zukunft miteinander verwoben. „Weiterbauen“ ist gerade vor dem Hintergrund, dass Marktredwitz sich als die wirtschaftlich dynamischste Stadt im Landkreis präsentiert, ein erfreulicher Umgang mit dem baulichen Erbe und mit der eigenen Stadtentwicklung.

„Für mich ist die Glasschleif ein verborgener Schatz mitten im Herzen von Marktredwitz. Mit einem tollen Backsteingewölbe und einer faszinierenden Stahldeckenkonstruktion hinter einem beeindruckenden Giebel.“
Heike Rödel, Kuchenreuther Architekten Stadtplaner

EINFACHTURNHALLE, GLASSCHLEIF

STANDORT:
Bauerstraße 3, 4-6, 10
95615 Marktredwitz

BAUHERR:
Stadt Marktredwitz
Egerstr. 2
95615 Marktredwitz

PROJEKTTEAM/ARGE:
Grellmann Kriebel Teichmann & Partner, Wu?rzburg/Bamberg
lab landschaftsarchitektur brenner, Landshut
Kuchenreuther Architekten Stadtplaner, Marktredwitz

PROJEKTLEITER:
Uwe Gebhardt

STADTHALLE

STANDORT:
Bauerstraße 3, 4-6, 10
95615 Marktredwitz

BAUHERR:
Stadt Marktredwitz
Egerstr. 2
95615 Marktredwitz

PROJEKTLEITER:
Uwe Gebhardt

ERICH-KÄSTNERSCHULE

BAUHERR:
Hilfe fu?r das lernbehinderte Kind im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge e. V.
Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge
Jean-Paul-Straße 9
95631 Wunsiedel

PROJEKTTEAM:
Kuchenreuther Architekten Stadtplaner
Marion Schlichtiger Landschaftsarchitektur, Wunsiedel

PROJEKTLEITER:
Uwe Gebhard